ELIF LISA HAKCOBANI
Passend zu unseren neuen Themenwochen wähle ich zukünftig auch die Business Moms für die #businessmomstory aus. In der #businessmomstory möchte ich euch weiterhin Einblicke in das Warum und Wieso der interviewten Business Moms geben. Mein Anliegen ist, euch zu zeigen, wie andere Business Moms alles schaffen, wie sie ihren Weg gefunden haben und aufzeigen, was alles möglich ist.
Heute im Interview darf ich Elif Lisa Hakcobani willkommen heißen. Ich freue mich sehr, dass sie mir als Interviewpartnerin zur Verfügung steht 🙂 Elif ist Mutter einer 12-jährigen Tochter und lebt mit Ihrem Partner und seiner Tochter als Patchwork-Familie zusammen.
Elif hat sich ursprünglich als Therapeutin selbstständig gemacht und sich damals zum ersten mal bewusst mit ihren unternehmerischen Finanzen befasst. Das führte dazu, dass sie auch ihre private finanzielle Situation ganz bewusst und objektiv analysierte und dabei feststellte, dass ihr Status-Quo allarmierend war!
Zum damaligen Zeitpunkt war Elif alleinerziehend und der Unterhaltsvorschuss war ein Witz. Ihr Einkommen reichte kaum aus, sodass sie dauernd an ihrem Ersparten knabberte. Sie erkannte, dass sie ihre Finanzen nicht so ganz im Griff hatte.
Ich war deprimiert, voller Angst und fühlte mich ohnmächtiger als je zuvor. Ich hatte stark mit Selbstzweifel zu kämpfen und die Ungerechtigkeit zerfraß mich. Doch irgendwann kam ein völlig neuer Gedanke in mein Bewusstsein: Am Ende meines Lebens dankt mir niemand für mein “Leiden”.
Wenn ich weiterhin so arm bin UND mich so sehe UND mich so verhalte – verpasse ich mein Leben und das Aufwachsen meiner Tochter. Und das würde ich mir niemals verzeihen können.
Sie sammelte also ihren Mut, beschloss aktiv zu werden und begann ihr Geldleben zu reflektieren. Sie fand in all ihren Lebensbereichen Verknüpfungspunkte zu Geld. Auf dieser Forschungsreise begegnete sie den Prägungen aus der Familie, Ansichten der Gesellschaft, wie Frauen zu sein hätten, ihr eigenes Wirken in Partnerschaften und ihr Verhalten ihrer Tochter gegenüber. Während dieses Prozesses fühlte sie sich mit der Zeit immer kräftiger und merkte, dass sie sich die Eigenermächtigung zurückerobert hatte. Ihr wurde Vieles in ihrem Leben bewusster, sie konnte immer klarer erkennen, wie sie ihr Leben leben möchte und begann es aktiv zu gestalten. Das brachte ihr Leichtigkeit und innere Freiheit. Sie fasste Vertrauen in sich und das half ihr, all die Möglichkeiten zu erkennen, die das Leben ihr präsentiert. Sie erkannte für sich, dass sie absoluten Einfluss auf ihre Gedanken hatte und selbst verantwortlich dafür ist. Dies konnte der Schlüssel sein! Die Thematik begeisterte sie immer mehr und sie realisierte, dass sie nicht die Einzige mit finanziellen Ängsten, Sorgen und einer negativen Einstellung zu Geld ist. Es entstand der Wunsch diesen Frauen an ihrem Wissen und ihren Erfahrungen teilhaben zu lassen.
Ich wünsche mir, dass noch mehr Frauen, ihre Finanzen in die Hand nehmen um dadurch ihr Leben positiv zu beeinflussen. Das erfüllt mich mit Freude und Dankbarkeit.
Elif will die Haltung von Frauen zu Geld stärken und damit ihr Stückchen auf dem Weg zur Gleichstellung in der Gesellschaft beiträgt. Geld macht was. Es macht was aus, was man mit Geld macht und wie man dazu steht.
Das patriarchale System hat gesellschaftliche Normen entwickelt, in denen Frauen in den Lebensbereichen zurechtgestutzt und ihrer Würde entmächtigt wurden. Bei Geld zeigt sich das sehr anschaulich: Ich sage nur Gender Pay Gap und Frauenarmut. Aber es ist auch sichtbar an der Geisteshaltung zu Geld. Es tauchen Fragen auf wie: Was steht uns Frauen zu? Bin ich es wert? Darf ich tatsächlich erfolgreich sein? Warum gebe ich Geld für Dinge aus, die mich gar nicht wirklich glücklich machen? Was leben Mütter ihren Kindern vor? Welche innere und äußere Auswirkung hat es, wenn Frauen finanziell abhängig von Partner*innen sind? Wie beeinflusst es die Kinder, wenn Existenzängste über alleinerziehende Personen schweben? Wenn man nun das große Ganze betrachtet, ist klar, dass der Einfluss einzelner Personen auf Gesellschaft, die Politik beschränkt bleibt. Machtlosigkeit führt zu Verzweiflung und dann zu Resignation. Und das hilft weder sich selbst, seinen Kindern, der Familie noch der Gesellschaft. In uns Frauen steckt so viel Kraft, Weisheit und Ideenreichtum – es wäre doch zu bitter, wenn keine Energie mehr für die Potenzialentfaltung übrig bleibt. Wenn man die Aufmerksamkeit auf das lenkt, worauf man Einfluss hat, dann zeigt sich u.a. eine Schraube im Getriebe, an der man drehen kann. Und das ist das Geld.
Elif beschreibt damit die innere Haltung zu Geld. Sie begleitet Frauen, die sich den Einfluss von Geld auf ihr Leben bewusst machen möchten und ihre emotionale & mentale Kompetenz im Umgang mit ihren Finanzen stärken möchten. Für mehr Leichtigkeit, Freude & Unabhängigkeit im Leben. Frauen, ihre Partnerschaften, die Kinder und letztlich auch die Gesellschaft profitieren von dieser inneren Arbeit, die das äußere Tun positiv beeinflusst.
Wie das so als selbstständige Mama ist, könnte auch Elif ungefähr 70 Stunden pro Woche locker mit ihrem Business füllen. Mit Kindern, Partnerschaft und noch so vielem mehr ist das nicht möglich und so plant sie meist 40 Stunden pro Woche ein, muss manchmal aber auch nur mit 20 oder 30 Stunden auskommen. Im Interview verrät sie mir auch, dass es ihr schwer fällt, „Langsam sein“ als Qualität anzusehen und damit sehr zufrieden zu sein. Meist sind wir jedoch gar nicht langsam oder „haben nichts geschafft“ – wir sind lediglich noch nicht an dem Punkt angekommen, wo wir hinwollen.
Vielen Dank, liebe Elif, dass du mir als Interviewpartnerin zu Verfügung gestanden hast. So offen über deine damalige Situation sprichst und uns mit deinem Wissen und deinen Erfahrungen zum Thema Geld bereicherst!
Wenn du mehr über Elif erfahren möchtest, dann klicke dich gerne durch ihre Website oder Social Media-Kanäle 🙂