An was denkst du, wenn du die Worte CORPORATE IDENTITY hörst?
- Wie was? Versteh ich nicht – was ist das? Wofür brauch ich das?
- Das ist doch nur was für große Unternehmen?
- Da geht es um Logos, Schriften, Farben, Briefpapier, Präsentationsvorlagen, etc?
- Das kann ich als kleines Unternehmen niemals umsetzen?
Das Wort Corporate Identity (kurz CI) kann ziemlich groß, ziemlich ungreifbar und ziemlich abschreckend sein. Oder kann auch als hochtrabend bezeichnet werden, wenn man nicht aus dem Bereich Marketing und Branding kommt 😊 Aber auch als EPU kannst du deine Corporate Identity leicht und vor allem unkompliziert umsetzen. Wie das geht, das zeige ich dir heute in diesem kleinen Blogartikel.
Als EPU hat CI meist einen unmittelbaren Zusammenhang mit dir als Unternehmer(in), Solopreneur und Person: wenn du Lust hast, mehr über deine UnternehmerInnen DNA herauszufinden, möchte ich dir an dieser Stelle meine liebe Kollegin & Business Coach Sabine Reitmayer-Wawer empfehlen, sie hat auch bereits ein wunderbares Online-Event für die Business Moms zu diesem Thema gegeben!
Corporate Identity ist absolut zu unterscheiden von der Brand Identity. Wenn du an große Unternehmen wie zB Henkel denkst, dann hat Henkel als Unternehmen eine Identität und die untergeordneten Marken haben dann auch nochmals eine eigene Identität. Als EPU kannst du deine Corporate Identity aber oft mit deiner Marke gleichsetzen, denn das Unternehmen und Marke bist DU! Durch deinen unverwechselbaren Stil bist du für deine Traum- und Wunschkunden interessant und schaffst dir so deinen ganz eigenen Markt.
Bei deiner CI geht es also darum, dein Tun und Wirken bzw. deine Ziele als UnternehmerIn mit dem „drumherum“ zu unterstützen. Wenn du deine CI gut ausarbeitest, dann verschafft dir das in deinem Wirken mehr Klarheit und genau diese Klarheit transportierst du dann auch zu deinen KundInnen. Dein Erscheinungsbild nach außen wird also homogener, verständlicher, beständiger und unterscheidet dich von deinen MitbewerberInnen.
Jetzt kennst Du den Nutzen einer gelungenen CI, doch wie geht das genau?
Die Corporate Identity besteht aus 4 Teilbereichen, die ich dir hier näherbringen möchte. Ich stelle dir gleichzeitig ein paar Fragen, mit denen Du deine eigene CI ausarbeiten kannst:
1 Corporate Culture – also deine Unternehmenskultur: diese besteht wiederum aus der Mission und Vision für dein Unternehmen, dazu etwas später mehr. Die Corporate Culture ist bei dir als EPU auch unmittelbar mit dir als Person verknüpft, daher gilt es zunächst mal herauszufinden, nach welchen Werten, Normen und Einstellungen du selbst agierst und auch als Unternehmerin agieren möchtest. Frage dich also:
- Was ist dir als Unternehmerin wichtig?
- Wie willst du von außen gesehen werden?
- Was genau sollen deine Kunden von dir als Unternehmerin sehen, was eher nicht?
- Was kannst du unglaublich gut? Welche Stärken hast du?
Überlege dir genau, wie du im Außen gesehen werden möchtest. Achte dabei darauf, dass du möglichst einzigartig und unverwechselbar bist. Unterscheide dabei zwischen deinem Selbstbild und einem möglichen Fremdbild (du kannst dir ein paar Freundinnen zu Rate ziehen und dein Selbstbild mit deren Blick von außen abgleichen). Und wenn du dir ein gutes Selbstbild und Fremdbild erstellt hast, dann überlege dir: Entspricht das deinem Zielbild, das du nach außen abgeben willst?
Wenn ja, perfekt, dann bist du bereit, deine Mission (Statement) und Vision für dein Unternehmen zu formulieren… Wenn nein: Schau dir an, wo du nachbessern kannst, wo du hin willst und woran es liegen könnte, dass es (noch) nicht übereinstimmt!
Die Corporate Culture ist auch wichtig, wenn es dann um deine ersten MitarbeiterInnen geht, denn hier zeigt sich, ob deine Werte, Normen und Einstellungen auch gut halten.
Zur Corporate Culture gehört auch, deine Mission und Vision zu erarbeiten – viele sagen es ist eines. Ich persönlich trenne es ganz gerne, denn sie sagen Unterschiedliches aus:
Dein(e) Mission (Statement) – sie definiert dein persönliches Warum?
Die Leute wollen von dir kaufen, wenn sie wissen, warum du das tust! Sie brauchen also deine persönliche Geschichte dazu, die dich einzigartig macht.
Deine Vision – hier definierst du,
- wo du hin willst?
- wie die Welt dann aussehen soll?
- was deine Lösung, dein Produkt verändern wird?
2 Corporate Behavior
Indem du dein Verhalten nach Außen definierst, schärfst du dein Zielbild und in weiterer Folge auch dein Fremdbild. Bei deiner Corporate Behavior legst du sozusagen Verhaltensregeln für dich selbst und deine (zukünftigen) Mitarbeiter fest. Fragen die du dir stellen könntest sind zB:
- Wie spreche ich meine Kunden an (förmliches SIE oder persönlicheres DU)?
- Wie interagierst du mit Kunden & Lieferanten? (hauptsächlich per Mail oder rufst du lieber an?)
- Wie lange nehme ich mir Zeit um Emails zu beantworten? (zB: alle E-Mails werden innerhalb von 24 oder 48 h beantwortet)
- Wie verhalte ich mich bei Kritik? (annehmen, überdenken, umsetzen)
- Was tue ich, wenn ein Konflikt entsteht? (Wie willst du dich verhalten?)
- Wo sind meine (persönlichen) Grenzen?
3 Corporate Communication
Das ist deine Unternehmenssprache – finde deine Sprache, die zu dir passt! Wähle so, dass sie sowohl nach Außen (mit deinen Kunden, Lieferanten, Presse, etc.) als auch nach Innen (zu deinen Mitarbeitern) für dich gut passt und deine Persönlichkeit widerspiegelt. Deine Unternehmenssprache wird zum Teil von deiner Unternehmenskultur & -Verhalten abgeleitet bzw. ist übergreifend zu betrachten: zB sprichst du hier deine Kunden und Lieferanten mit „Sie“ oder „Du“ an? Du entscheidest auf welchen Kanälen und mit welchen Instrumenten du kommunizieren möchtest. Ob Pressemitteilung, Newsletter oder Social Media Kanal – wenn du alles aufeinander abstimmst und mit deiner Unternehmenskultur bzw. deinem „Verhalten“ in Einklang bringst, dann vermittelst du einen starken, homogenen Auftritt.
Schau dir hier gerne weiterführend auch den Blogbeitrag von Cèline Tüyeni an: „Corporate Wording: mach deine Corporate Identity lebendig“
Und last but not least:
Der 4. Teilbereich ist dein Corporate Design – und das besteht nicht alleine aus einem unverwechselbarem Logo, da gibt es so viel mehr:
- Visitenkarten
- Briefpapier
- die Präsentation
- Web-Auftritt
- deine Give-Aways
- Rollups
- Emails (Signatur)
- Newsletter
- Social Media Grafiken und Fotos
- Folder/Prospekte
- Stempel
Am besten hältst du in einer Art „Richtlinie“ fest, wie dein Logo anzuwenden ist, welche Farben (mit eindeutigen Farbcodes) du verwendest, welche Schriften zum Einsatz kommen, etc. Du kannst genau definieren, wie groß und breit die Überschriften sein müssen, welche Formatierung der Fließtext hat und so weiter. Wenn du diese Parameter einmal definierst, hilft es dir und deinen (zukünftigen) Mitarbeitern auch optisch ein einheitliches Bild nach Außen zu tragen und so unverwechselbar zu werden.
Wenn du jetzt Lust bekommst, vor allem dein Corporate Design in deinem Unternehmen ganz leicht umzusetzen, dann schau dir gerne unseren Workshop mit Katharina Schwarzer von www.soprani.at an. In diesem Business Moms Austria Workshop zeigt sie dir, wie du deine Corporate Identity und dein Corporate Design in den Microsoft-Programmen anwenden kannst. Am Dienstag, 27.04.2021 um 20 Uhr steht uns Katharina mit ihrer Expertise zur Verfügung. Wir freuen uns auf dich!